FAQ
Manche Fragen rund um die Wärmewende Lausitz tauchen immer wieder auf. Deshalb haben wir auf dieser Seite, die auch immer wieder erweitert und aktualisiert wird, die häufigsten Fragen zusammengetragen. Sollten Ihre Fragen auf dieser Seite nicht beantwortet werden können, nehmen Sie einfach Kontakt zu Ihrem Energieversorger auf. Die Zukunft der Region Lausitz soll aktiv gestaltet werden und wir freuen uns, wenn wir Sie mit auf diese spannende Reise in die Wärmewende hin zu echter Nachhaltigkeit nehmen dürfen.
Die drei Stadtwerke in Hoyerswerda, Spremberg und Weißwasser haben sich auf den Weg begeben, energieeffiziente Versorgungssysteme zu erschaffen, die mit dem nationalen Klimaschutzplan harmonieren und eine nachhaltige Versorgungssicherheit in der Region auch nach 2045 garantieren. In der lokalen Wertschöpfung und Nachhaltigkeit geht es vor allem um drei Aspekte: Wirtschaftlichkeit, Soziales und Ökologie. Die Energieregion Lausitz soll und wird eine Vorreiterrolle für die klimaneutrale Energieversorgung einnehmen. Bürger profitieren letztendlich von der Möglichkeit, die Vorteile eines Fernwärmeanschlusses zu nutzen, sollten sie im Ausbau- und Erschließungsgebiet liegen.
Bis zum Jahr 2045 soll die Wärmeversorgung für etwa 60.000 Menschen in der vom Strukturwandel geprägten Lausitz auf klimaneutrale Energieerzeugungsanlagen und Speichermöglichkeiten umgestellt werden. Die Versorgungssicherheit, die Bezahlbarkeit, die Nachhaltigkeit und die Wertschöpfung für Menschen, Städte und kommunale Unternehmen haben dabei oberste Priorität. Um Potenziale zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten, haben die drei regionalen Versorgungsunternehmen eine Studie beauftragt.
Die Wärmewende und die damit einhergehende Ablösung der Fernwärmebelieferung als Auskopplung aus der Braunkohleverstromung, wird für alle drei Kommunen eine Herausforderung. Eine zentrale Erzeugung, wie bisher, wird es zukünftig nicht geben können. Daher musste für jede Kommune eine individuelle Lösung entwickelt werden.
Mit der Zielsetzung, die derzeitige braunkohlebasierte Versorgung vollständig auf erneuerbare Wärmequellen umzustellen, nimmt die Studie eine Vorreiterrolle in Ostdeutschland ein und liefert eine Blaupause für den Dekarbonisierungs- und Transformationsprozess der Wärmeversorgung, die auch bundesweit übertragbar ist. Mit der Entwicklung eines gesamtheitlichen Umsetzungsprogrammes stellt die Studie einen Fahrplan auf, der als Wegweiser für den Aufbau einer sicheren und bezahlbaren Wärmeversorgung in den drei Lausitz-Städten dient und den Pfad in eine klimaneutrale Zukunft aufzeigt.
Im Zuge der Studie wurden die Wärmeverbräuche analysiert und definiert, in welchen Bereichen eine zentrale Wärmeversorgung effektiv sinnvoll sein wird. Ein detaillierter Ausbau- und Umsetzungsplan wird nun ausgearbeitet. Sobald uns die möglichen Anschluss-Adressen vorliegen, informieren wir die Öffentlichkeit.
Für den Anschluss an das Wärmenetz ist eine Wärme-Übergabe-Station notwendig. Deren Platzbedarf ist gewöhnlich geringer als für eine eigene Erzeugungsanlage. Mögliche Umbaumaßnahmen der eigenen Heizungsanlage müssen mit der Fachfirma für Heizungsbau besprochen werden.
Beim Anschluss entstehen zunächst einmalige Kosten für den Hausanschluss und die Fernwärme-Kompaktstation. Hinzu kommen einmalige Kosten für den sog. Baukostenzuschuss, welche sich nach der erforderlichen Anschlussleistung bemessen. In der Betriebsphase fallen Kosten für den Energiebezug an. Die Kosten für Service und Wartung fallen in der Regel geringer gegenüber jenen einer feuerungstechnischen Anlage aus.
In einer Studie des Fraunhofer ISE Folie 22 – werden Referenzpreise für sanierte Gebäude EnEV 2016 prognostiziert. Es ergeben sich Wärmegestehungskosten in Höhe von ca. 11 ct/kWh. Es wird hier von Heiztemperaturen unter 70 °C ausgegangen. In dieser Studie ergeben sich Wärmegestehungskosten von ca. 9 ct/kWh, obwohl von Netzvorlauftemperaturen bis zu 90 °C ausgegangen wird. Daraus lässt sich schließen, dass die zentrale Versorgung durch das Fernwärmenetz günstiger sein wird.
Sobald eine Nutzung einer neuen Wärme-Erzeugungsanlage mit Erneuerbaren Energien erfolgt, ist es notwendig, die jetzige Preisgleitformel an die gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Der Vorteil bei Nutzung von Erneuerbaren Energien ist, dass z.B. der Emissionspreis deutlich reduziert wird.
Sobald der detaillierte Ausbau- und Umsetzungsplan vorliegt, können genaue Aussagen zu einem Baustart erfolgen. Diese werden selbstverständlich öffentlich bekannt gemacht.
Der Umbau des Fernwärmenetzes wird einen längeren Zeitraum benötigen. Ziel ist es, unsere Fernwärmekunden bis spätesten 2045 entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mit klimaneutraler Wärme zu versorgen.
Ziel der Kommunalen Wärmeplanung ist die Entwicklung einer Strategie zur Umsetzung einer klimaneutralen Wärmeversorgung in Städten und Gemeinden. Die Studie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erstellung eines Fahrplans zur Erreichung der Klimaneutralität im Bereich der leitungsgebundenen Wärmeversorgung und beantwortet die Kernfragen einer Kommunalen Wärmeplanung zu ca. 70 %.
Aus formaler Sicht deckt die Studie große Teile der Bestands- und der Potenzialanalyse ab und betrachtet im Bereich der Entwicklung von Zielszenarien den Teilkomplex der Wärmenetze. Ähnliches gilt für den Prozessschritt der Entwicklung einer Wärmewendestrategie. Im Hinblick auf die Fernwärmeversorgung der drei Städte sind im Rahmen der Studie bereits Handlungsstrategien entwickelt und Maßnahmen mit räumlicher Verortung festgelegt worden.