Ausgangslage und Hintergrund
Die Herausforderung
Der Klimawandel ist wohl unbestritten die größte Herausforderung für die Menschen der aktuellen Zeit: der Klimawandel. Unter diesem Schlagwort vereinen sich die unterschiedlichsten Ansätze. Aus diesem Grund hat sich auch die Europäische Union (EU) des Themas angenommen und dem Klimawandel den Kampf angesagt. Das zentrale Ziel ist hier, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % gegenüber 1990 zu senken, gleichzeitig die Energie aus erneuerbaren Quellen auf mindestens 32 % anzuheben und die Energieeffizienz um mindestens 32,5 % zu steigern. Bis 2050 sollen die Treibhausgase dann sogar auf null gesenkt werden. Diese engagierten Ziele betreffen jeden einzelnen Bereich in der Politik und stimmen mit dem Pariser Abkommen überein, das als Hauptziel im Bereich Temperaturanstieg die Zwei-Grad-Marke, besser noch 1,5 Grad nennt.
Deutschlands Rolle im Klimawandel
Unser Land spielt dabei eine zentrale Rolle, denn wir sind nicht nur der bevölkerungsreichste, sondern auch der wirtschaftsstärkste Mitgliedsstaat. Leider steckt unsere Klimawende noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen – über 85 % unseres Energieverbrauchs wird aus fossilen Quellen abgedeckt.
Kohleausstieg als Schlüssel zur Klimawende
Genau an diesem Punkt setzen die Klima- und Energieziele an: Eine Abkehr von fossilen Energiequellen ist unumgänglich. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und mit dem »Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und zur Änderung weiterer Gesetze«, das sich unter dem Namen »Kohleausstiegsgesetz« einen Namen gemacht hat, den Kohleausstieg spätestens auf das Jahr 2038 festgesetzt. Die dazugehörigen Transformationsprozesse müssen schon jetzt in Gang gebracht werden. Denn das Anliegen bedarf nicht weniger als eines Wandels in Gesellschaft und Wirtschaft, vor allen Dingen in kohlestarken Regionen.
Wärmenetze als Schlüssel zur Dekarbonisierung
Dichtbesiedelte Gebiete stellen eine besondere Herausforderung in der Wärmewende dar. Hier ist die angestrebte Dekarbonisierung ohne Wärmenetze kaum möglich. Dezentrale Heizlösungen stoßen an ihre Grenzen. Hier sind oftmals bereits Wärmenetze in der Nutzung, denn die Abwärme aus den Kohlekraftwerken wird bereits für die Wärmeversorgung genutzt. Um diese Wärmenetze in die aktuelle Zeit zu transformieren, bedarf es aktuell des Ausbaus und der Modernisierung, um perspektivisch diese Netze weiternutzen zu können. All das ist mit hohen Infrastrukturkosten verbunden, was ein hohes Investitionsrisiko mit sich bringt. Außerdem sind insbesondere die Besteuerung und die Umlagen auf die Energieträger Heizöl, Erdgas und Strom ein Hindernis, denn sie sind sehr unterschiedlich. Das sorgt dafür, dass Wärmenetze mit einem hohen Anteil erneuerbarer
Energien kaum wirtschaftlich eingesetzt werden können. Sie sind bisher noch nicht konkurrenzfähig und leider auch stark an die lokalen Gegebenheiten gekoppelt. Hinzu kommen eine fehlende Planungssicherheit und ein Risiko geringer Anschlussquoten.
Ganzheitliche Dekarbonisierungsstrategie in der Lausitz
Wir wissen all das und nehmen uns aus genau diesem Grund des Themas an. Wir wissen, welche Nachhaltigkeitsherausforderungen in der Region Lausitz eine Rolle spielen. Wir gehen mit einer integralen Planung vor und entwickeln eine ganzheitliche Dekarbonisierungsstrategie. Zudem berücksichtigen wir die vorhandene Infrastruktur, regenerative Wärmequellen, Abwärmequellen und die zukünftige Entwicklung des Energieverbrauchs, sowie natürlich auch die soziale Nachhaltigkeit. Dass der künftige Wegfall der Wärmeauskopplung aus den Braunkohlekraftwerken Schwarze Pumpe und Boxberg spezielle Herausforderungen mit sich bringt, verwandeln wir in Potenziale für überregionale Lösungskonzepte.